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Fraunhofer IFAM

"Offshore Drohnen Campus" am Standort Cuxhaven

Fraunhofer IFAM schafft Test- und Entwicklungsinfrastruktur für Luftfahrtsysteme zum Offshore-Einsatz

Veröffentlichungsdatum: 16.03.2023

Fraunhofer IFAM errichtet "Offshore Drohnen Campus Cuxhaven" (ODCC)

Neuer Standort in Cuxhaven

Mit dem "Offshore Drohnen Campus Cuxhaven – kurz ODCC" schafft das Fraunhofer IFAM eine Test- und Entwicklungsinfrastruktur für unbemannte Luftfahrtsysteme zum Offshore-Einsatz. Der neue Standort bietet einzigartige örtliche und technische Möglichkeiten, um Offshore-Drohnen gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern und der Industrie weiter zu entwickeln sowie sich auf regulatorischen Ebenen einzubringen. Forschungsschwerpunkte sind dabei der sichere und effiziente Einsatz von Drohnen bei Offshore-Arbeiten wie Wartung, Inspektion, Reparatur oder Vermessung sowie die Entwicklung neuer Antriebs- und Materialschutzkonzepte für den fordernden Einsatz der Fluggeräte unter Offshore-Bedingungen.

 

Mit dem Ausbau von Windenergieanlagen vor den Küsten gibt es gleichermaßen einen wachsenden Markt für Inspektions- und Wartungsarbeiten. Diese anspruchsvollen Dienstleistungen sicher und zuverlässig durchzuführen sowie zu digitalisieren bietet optimale Einsatzpotenziale für unbemannte Luftfahrtsysteme (Unmanned Aircraft System – kurz UAS genannt) und entlastet gleichzeitig die Menschen bei unwegsamen Arbeiten in herausfordernden Umgebungen. Zurzeit sind aber weder die technischen Voraussetzungen noch die arbeitsorganisatorischen und regulatorischen Prozesse für den flächendeckenden Einsatz vorhanden.

 

Interdisziplinäre Forschung ermöglicht maßgeschneiderte Entwicklungen für unterschiedlichste Anwendungsfelder

 

Für eine sichere und flexible Handhabung muss ein Offshore-UAS individuellen Anforderungen gerecht und aufgabenbezogen konfiguriert werden können. Für den industriellen Regelbetrieb bedarf es allerdings noch vielschichtiger Entwicklungsarbeiten. Diese umfassen beispielsweise Fragestellungen hinsichtlich der Erhöhung der Windresistenz oder Allwettertauglichkeit, der Validierungsmöglichkeiten zum Leistungsnachweis, der regulatorischen Fluggenehmigungsprozesse sowie der Entwicklung von Endeffektoren zur sensorischen Datenerfassung und -auswertung. Eine weitere wichtige Entwicklungsaufgabe ist die gesicherte Energieversorgung während des Fluges. Hierzu ist die Gegenüberstellung von Batteriesystemen, Verbrennungsmotoren (Treibstoffhybrid-Antrieb) und Brennstoffzellen (Wasserstoffhybrid-Antrieb) von großem Interesse.

 

Ein anderer wesentlicher Aspekt sind die Materialien und die Elektronik der UAS selbst. Im Bereich der Komponenten ist es wichtig, dass unter anspruchsvollen Offshore-Bedingungen fehlertolerante Antriebssysteme ein sicheres Manövrieren ermöglichen. Funktionierende Materialschutzkonzepte sind essenziell, damit elektrische Komponenten sowie Konstruktionsbauteile der stetigen Salzfracht, der hohen Luftfeuchtigkeit sowie der UV-Belastung standhalten können. Auch die Kompatibilität der Endeffektoren und Sensorsysteme mit dem Offshore-UAS muss weiter erforscht werden.

 

Cuxhaven und Umgebung bieten einzigartige geographische und logistische Möglichkeiten für die Offshore-Forschung

 

Der Standort in Cuxhaven bietet mit seiner Flugfläche direkt am Wasser realitätsnahe Erprobungsszenarien für die bedarfsgerechte Auslegung des Gesamtsystems der Offshore-UAS. Durch die direkte Anbindung an Büro- und Werkstattflächen entsteht ein Mehrwert für die UAS-Entwicklerindustrie. Ferner besteht durch die Verfügbarkeit von Validierungsgeometrien in Form einer Turmstruktur die Option der Erprobung von objektnahen Flügen und Strukturinteraktionen. Mit der unmittelbaren Nähe der Flugerprobungsflächen zur Elbmündung und die damit verbundene Möglichkeit von direkten Flugkorridoren Richtung Deutsche Bucht und nach Helgoland besteht ein realistisches Anwendungsszenario.

 

In Verbindung mit den Erprobungsmöglichkeiten unter Realbedingungen im Testfeld für Maritime Technologien im Seegebiet vor Helgoland bietet der Standort Cuxhaven somit bundesweit einzigartige Möglichkeiten für die durchgängige Entwicklung und Qualifizierung von Offshore-UAS und die Standardisierung von Verfahrensweisen (z. B. Normen und Richtlinien). Zudem steht das Forschungsschiff "Joseph von Fraunhofer" der Fraunhofer-Gesellschaft durch den Liegeplatz in Cuxhaven jederzeit für die Begleitung von Tests auf dem Wasser zur Verfügung.

 

Die gesamte Pressemitteilung von Fraunhofer IFAM finden Sie unter folgendem Link: Fraunhofer IFAM errichtet »Offshore Drohnen Campus« als neuen Standort in Cuxhaven

 

UAS-Einsatz zur Inspektion einer Offshore-Windkraftanlage im Rahmen des Forschungsprojekts AIDA. Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, FKZ: 03EE3057A. Foto: Fraunhofer IFAM