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Die Wärmewende in Cuxhaven

vorausschauend planen - nachhaltig handeln

Der Klimawandel ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit, wie der aktuelle Bericht des Weltklimarats (IPCC) eindringlich aufzeigt. Die globalen Temperaturen steigen und die Auswirkungen sind bereits heute in vielen Regionen der Welt deutlich spürbar, auch in Cuxhaven. Hitzewellen setzen nicht nur der menschlichen Gesundheit, sondern auch der Infrastruktur und der Landwirtschaft zu. Gleichzeitig häufen sich Extremwetterereignisse wie Starkregen, Sturmfluten und Überschwemmungen, die immense wirtschaftliche und soziale Folgen haben. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass dringendes Handeln erforderlich ist, um die Treibhausgasemissionen signifikant zu reduzieren und die Erderwärmung auf ein möglichst niedriges Niveau zu begrenzen.

 

Ein zentraler Hebel zur Erreichung dieses Ziels ist die Reduktion der Emissionen im Wärmesektor, die derzeit einen erheblichen Anteil (ca. 64 %) an den Gesamtemissionen ausmachen. Die Bereitstellung von Wärme für Gebäudeheizung und Warmwasser basiert nach wie vor zu großen Teilen auf fossilen Energieträgern wie Erdgas und Heizöl. Um die Pariser Klimaziele einzuhalten und eine nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten, müssen diese durch klimaneutrale Alternativen ersetzt werden. Dies erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch eine strategische Planung und Umsetzung auf lokaler Ebene.

 

Der kommunale Wärmeplan der Stadt Cuxhaven

 

Hier kommt der kommunale Wärmeplan ins Spiel. Er bietet den Rahmen, um die Transformation des Wärmesektors in Cuxhaven systematisch anzugehen. Mit einer genauen Analyse der lokalen Gegebenheiten, wie der bestehenden Infrastruktur, der Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen und den Bedürfnissen der Bevölkerung, können passgenaue Lösungen entwickelt und umgesetzt werden. Ziel ist es, den Energiebedarf nachhaltig zu decken, die Kosten für die Verbraucher langfristig zu stabilisieren und gleichzeitig einen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen zu leisten. Der kommunale Wärmeplan stellt somit ein Werkzeug dar, um den Weg zu einer klimaneutralen Zukunft zu ebnen und die Lebensqualität in Cuxhaven zu sichern.

 

Abb. 1: Anteil der einzelnen Anwendungsgebiete (Strom, Wärme, Verkehr und mechanische Energie) an den CO2-Emissionen der Stadt Cuxhaven im Jahr 2022

Abb. 1 Wärmeverbrauch nach Energieträgern im Jahr 2022 und prognostizierter Wärmebedarf nach Energieträgern in den Jahren 2030 und 2040

 

 

Wo stehen wir - wo wollen wir hin?

 

Ausgehend vom aktuellen Zustand der Wärmeversorgung (Jahr 2022) und den Ergebnissen aus der Potenzialanalyse wurde entwickelt, wie die Stadt Cuxhaven zukünftig klimaneutral mit Wärme versorgt werden kann (Abb. 1).

Der Gesamtwärmeverbrauch in Cuxhaven betrug im Jahr 2022 (Referenzjahr für die Wärmeplanung) 831 GWh/a. Der Energieträger, der den Hauptanteil der Wärme in Cuxhaven liefert, ist mit 63 % Erdgas. Danach folgen Heizöl (11 %), Strom (7 %), Biomasse (7 %), Steinkohle (5 %) und Diesel (2 %). Weitere Energieträger liefern weniger als 2 % der in Cuxhaven bereitgestellten Wärme.

Bis zum Jahr 2040 soll der Anteil an fossilen Energieträgern schrittweise (siehe Zwischenziel 2030) bis auf Null sinken. Der im Stadtgebiet für das Jahr 2040 prognostizierte Wärmebedarf wird ca. 706 GWh/a betragen. In diesem Jahr wird der Energieträger mit dem höchsten Anteil Umweltwärme (43 %) sein. Als weitere Energieträger folgen Strom (20 %), grüne Gase (12 %), Biomasse (8 %) Solarthermie (6 %), Grundwasser (6 %) und Oberflächenwasser (4 %). Kleinere Anteile werden durch Abwasserwärme und Abwärme aus Gewerbe und Industrie (alle < 2 %) bereitgestellt.

 

 

Abb. 2: Die Phasen der kommunalen Wärmeplanung: Bestandsanalyse, Potentialanalyse, Zielszenario und Wärmewendestrategie

Abb. 2 Potenzielle Wärmenetzeignungsgebiete im Stadtgebiet Cuxhaven

 

 

Wie können wir das erreichen?

 

Die Ergebnisse des kommunalen Wärmeplans weisen darauf hin, dass eine nachhaltige und klimafreundliche Wärmeversorgung Cuxhavens machbar und wirtschaftlich sinnvoll sein kann. Dazu ist allerdings eine koordinierte Zusammenarbeit aller Akteure und eine strategische Vorgehensweise bei der Umsetzung unerlässlich. Daher wurde im Zuge des Wärmeplans eine Liste von Maßnahmen erstellt mit deren konsequenter Umsetzung die Wärmewende in Cuxhaven effizient vorangetrieben werden kann.

 

Die wichtigsten dieser Maßnahmen umfassen:

  • Potenzial- & Machbarkeitsstudie für Tiefengeothermie
  • Potenzial zur thermischen Nutzung von Meerwasser
  • Potenzialstudie Abwasserreinigungsanlage und Kanalsysterm
  • Machbarkeitsstudien für potenzielle Wärmenetzeignungsgebiete

              - Groden

              - Gewerbegebiet Groden

              - Zentrum Nord

              - Zentrum Süd

  • Energieberatungsangebote & Öffentlichkeitsarbeit

 

Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt Cuxhaven, Energieversorgern, Industrie, Forschungseinrichtungen und Bürgerinnen und Bürgern. Langfristig sichern diese Maßnahmen nicht nur eine klimafreundliche Wärmeversorgung, sondern tragen auch zur regionalen Wertschöpfung bei, schaffen neue Arbeitsplätze und reduzieren die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Ein nachhaltiger Umbau der Wärmeinfrastruktur ist damit nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein ökonomisches Zukunftsmodell für Cuxhaven.

 

Wir sind auf die Mithilfe aller angewiesen, denn nur gemeinsam kann die Wärmewende gelingen!

 

 

 Wer sich detaillierter mit dem Wärmeplan der Stadt Cuxhaven auseinandersetzen möchte, kann diesen hier einsehen oder herunterladen:

 

Wärmeplan der Stadt Cuxhaven vom 06.11.2025
6.02 MB / PDF
Sie haben Fragen? Dann sind wir gerne für Sie da!
Dr. Christian Wolf - Naturschutz, Landwirtschaft und Grünflächenplanung
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Dr. Ines Kathrin Bamberger- Naturschutz, Landwirtschaft und Grünflächenplanung
Klimaschutzmanagerin
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