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Lüdingworth

1972 in die Stadt Cuxhaven eingemeindet

Lüdingworth

ca. 1.700 Einwohner*innen leben in Lüdingworth

Die "St.-Jacobi-Kirche" ist von ihrer Ausstattung her wie die Altenbrucher Kirche eine Sehenswürdigkeit - insbesondere die hervorragend restaurierte Wilde-Schnitger-Orgel aus dem Jahre 1598. Lüdingworth ist der Geburtsort des bekannten Geographen und Arabienforschers Carsten Niebuhr, der Mitte des 18. Jahrhunderts im Auftrage des dänischen Königs den Orient bereiste, um die Länder des Alten Testaments zu vermessen. Lüdingworth hat seinen dörflichen Charakter behalten und ist landwirtschaftlich geprägt. 

 

 

 

 

 

Straßennamen in Lüdingworth

 

Straßennamen erzählen Geschichte, die Teil der Identität von Menschen ist. Leider geht im Laufe der Zeit viel Wissen um die ursprüngliche Bedeutung und eventuelle Namensgeber verloren.

 

Anlässlich des 725-Jahr-Jubiläums hat der Ortsrat in Zusammenarbeit mit dem Geschichts- und Heimatverein deshalb die Ausstattung der Straßenschilder mit QR-Schildern beschlossen, um einen leichten Zugriff auf Informationen zu den Lüdingworther Straßennamen zu ermöglichen.

 

Der Ortsrat und der Geschichts- und Heimatverein bedanken sich im Folgenden besonders bei jenen, die durch eine Spende dieses Unterfangen unterstützt haben und so eine Patenschaft für Straßen übernommen haben (in alphabetischer Reihenfolge):

 

  • Mario und Sabine Badorrek                      
  • Thomas Brunken     
  • Christiane Buck                                         
  • Hagen Friedrichs
  • Hans-Werner Krakau                                        
  • Sylvia Klug
  • Inge Luise Meyburg                                           
  • Gisela Mewes
  • Carsten Reielts
  • Wolf-Dieter Schröder
  • Thomas Söhle
  • Felix Wege
  • Friedo Wege
  • Sylvia Wege
Altländer Straße

Altländer Straße 

(vormals Berliner Straße)

Jahr der Benennung: 1. Januar 1976

 

Die Altländer Straße hieß bei ihrer Erschließung im Jahre 1961 noch Berliner Straße. Der damalige Gemeinderat wollte mit diesem Namen auf den Beginn des Mauerbaus am 13. August 1961 in Berlin aufmerksam machen, der in der Folge zuerst Berlin und dann auch ganz Deutschland bis 1989/90 in zwei Teile spaltete. Zudem wollte man sich mit Berlin solidarisch erklären.

 

Mit der Eingemeindung 1972 musste eine Namensänderung vorgenommen werden, weil eine Straße gleichen Namens in Sahlenburg ältere Ansprüche erheben konnte und im neuen Stadtgebiet  keine zwei Straßen mit der gleichen Bezeichnung zulässig waren.

 

Ein naheliegender wörtlicher Bezug zum Alten Land bei Hamburg lässt sich aus den einschlägigen Protokollen nicht erschließen. Der Straßenname erfolgte vielmehr in freier Wahl nach der allgemeinen Bezeichnung für „altes Land“ im Sinne von altem bäuerlichen Kulturland.

 

Am 28. November 1985 wurde durch Ratsbeschluss die Straße „Norderscheidung“, die die Altländer Straße mit der Straße „Am Kanal“ verband, der Altländer Straße zugeschlagen.

 

Ein Teil der Ländereien der alten Flur „Blankenmoor Nordfeld“ gehörte einst dem Landwirt Wilhelm von Seht. Da die Nachkommen dieser Familie den Hof nicht übernehmen konnten, ist er an die Niedersächsische Landgesellschaft verkauft und vom Landwirt Peters gepachtet worden. Mitte der fünfziger Jahre wurden Teile an die damals selbstständige Gemeinde Lüdingworth verkauft und als Bauland erschlossen.

 

Zusammen mit der Lächlerstraße bildete die Altländer bzw. damalige Berliner Straße das erste zusammenhängende Bebauungsgebiet in Lüdingworth nach Ende des Zweiten Weltkrieges.

 

Stifterin des QR-Schildes: Inge Luise Meyburg

Am Kanal  

Am Kanal 

(vormals Altenbrucher Mühlenweg; Altenbrucher Landstraße)

Jahr der Benennung: 1. Januar 1976

 

Die Straße erhielt ihren Namen nach dem Altenbrucher Kanal, der die Moorgebiete im Süden von Lüdingworth entwässert. Dies sind das Wanhödener Moor, das Herrschaftliche Moor und das Ostermoor.

Im Unterlauf hieß der Altenbrucher Kanal früher Wehdemstrom oder Wedem.

Als Verbindungsweg zwischen Lüdingworth und Altenbruch ist die Straße um 1625 als „Lange Straße“ bezeichnet worden.

Am Südfeld

Am Südfeld

Jahr der Benennung: 17. April 1986

 

Der Straßenbogen im damaligen Neubaugebiet „Seeworth“ ist durch Ratsbeschluss nach der alten Flurbezeichnung „Kirchteil Südfeld“ benannt.

 

Die Erschließung des Neubaugebietes erfolgte seit 1985.

  

Stifter des QR-Schildes: Mario und Sabine Badorrek

An der Landwehr

An der Landwehr

 

Jahr der Benennung: 11. September 1986

 

Durch Ratsbeschluss wurden die Grundstücke 74 bis 90 des Köstersweges in „An der Landwehr“ umbenannt.

 

Namensgeber war der Landwehrkanal, der vom Köstersweg aus nach Norden fließt und in den Ritzebüttler Schleusenpriel mündet.

 

In alten Zeiten war er Grenzgewässer zwischen dem Land Hadeln und dem Amt Ritzebüttel und der Landwehr und außerdem die Grenzlinie zwischen den Kirchspielen Groden und Altenwalde.

Innerhalb des ehemaligen Amtes Ritzebüttel heißt er Wettern, außerhalb Landwehr.

Er entwässert das anmoorige Wiesengelände zwischen Altenwalde und Cuxhaven.

 

1995 wollte der Lüdingworther Ortsrat die Straße „Hahlwegstraße“ umbenennen; die Umbenennung kam jedoch nicht zustande

Arp-Schnitger-Straße (vormalig Wiesengrund)

Arp-Schnitger-Straße 

(vormalig Wiesengrund)

 

Jahr der Benennung: 1. Januar 1976

 

Die Straße ist benannt nach dem berühmten Orgelbaumeister Arp Schnitger (* 1648, vermutlich in Schmalenfleth; getauft 9. Juli 1648 in Golzwarden; † 28. Juli 1719 in Neuenfelde).

 

Arp Schnitger und sein Geselle Andreas Weber erweiterten die von dem Otterndorfer Orgelbaumeister Antonius Wilde 1598 erbaute Orgel in der Kirche St. Jacobi hier in Lüdingworth.

 

Arp Schnitger gilt als Vollender der noddeutschen Barockorgel.

Schnitger wirkte in ganz Nordeuropa und schuf über 100 Orgeln.

 

Seine Hauptwerkstatt befand sich in Hamburg, Zweigstellen gab es unter anderem in Groningen und Berlin, von wo aus er neue Orgeln errichtete, älerere Orgeln unterhielt und umbaute.

Schnitgers Orgeln dienten mit ihren rauschenen Mixturen und starken Bässen zum einen - wie in Lüdingworth - der Begleitung des Gemeindegesangs, zum anderen aber in den Hansestädten auch den von der jeweiligen Kaufmannschaft organisierten Abendmusiken

 

 

Weitere Informationen unter:

https://de.wikipedia.org/wiki/Arp_Schnitger

 

Carsten-Niebuhr-Straße

Carsten-Niebuhr-Straße

Jahr der Benennung: 13. April 1971

 

Die Straße ist benannt nach dem Arabienforscher Carsten Niebuhr.

 

An der Seite der Lüdingworther Kirche ist eine Gedenktafel mit folgender Inschrift angebracht: „Carsten Niebuhr, Erforscher Arabiens, Bahnbrecher der Weltstraße von Suez, der erste unter den Landreisenden seiner Zeit, geb. 17. März 1733 zu Lüdingworth. Gest. 26. April 1815 in Meldorf/Dithmarschen, seinem Andenken die Heimat 1933.“

 

Vor der Kirche steht seit 2004 eine Bronzeplastik Niebuhrs von Frijo Müller-Belecke, die diesen in Lebensgröße in arabischer Tracht mit Lanze zeigt. Vorbild war hier ein Kupfer aus seinem wohl berühmtesten Werk, der „Arabischen Reise“ oder „Reisebeschreibung nach Arabien und andern umliegenden Ländern“.

 

Niebuhr trat 1760 in dänische Dienste und war 1761 als Ingenieurleutnant Mitglied der ersten dänischen Arabienexpedition, die ihn bis 1767 über Ägypten bis nach Persien brachte.

https://en.wikipedia.org/wiki/Carsten_Niebuhr#/media/File:Niebuhr.jpg

 

Er zeichnete den ersten Stadtplan von Kairo und eine Karte des Roten Meeres, die noch beim Bau des Suezkanals 1859 bis 1869 benutzt wurde. In Persepolis, der Hauptstadt des altpersischen Reiches, fertigte er eine detailgenaue Kopie der Keilschrift an, auf deren Grundlage dem Göttinger Forscher Grotefend deren Entzifferung gelang.

 

Weitere Informationen unter:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carsten_Niebuhr

 

 

Stifter des QR-Schildes: Gisela Mewes und Wolf-Dieter Schröder

 

 

Elvenring

Elvenring

 

Jahr der Benennung: 29. März 2001

 

Der Elvenring ist benannt nach Lüdingworths Patengemeinde Elven.

 

Die Patenschaft besteht seit 1998 und wird im Auftrag des Ortsrates vom Partnerschaftskommittee Lüdingworth-Elven getragen.

 

Elven (bretonisch: An Elven) ist eine Gemeinde von ca. 6500 Einwohnern im Südosten der Bretagne in Frankreich. Elven liegt etwa 17 km nordöstlich der Hafenstadt Vannes.

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Largoet-Castle-4.jpg

 

Weitere Informationen unter:

https://de.wikipedia.org/wiki/Elven

https://www.cuxverein.de/user/partnerschaftskomitee-luedingworth-elven/

 

 

Stifter des QR-Schildes: Hagen Friedrichs

 

Franz-Grabe-Straße (westlicher Teil vormals Von-Seht-Straße)

Franz-Grabe-Straße (westlicher Teil vormals Von-Seht-Straße)

 

Jahr der Benennung: 1. Januar 1976

 

Die Straße ist benannt nach dem Heimatdichter Franz Grabe ((* 12. März 1843 in Altenbruch; † 30. März 1923 in Lüdingworth).

 

Aufgewachsen als Sohn des in Altenbruch tätigen Lehrers Claus Jakob Grabe, ging er ab 1860 in Detmold in die Kaufmannslehre und machte sich 1868 als Kaufmann und Leiter der Poststelle in Lüdingworth selbstständig.

 

Hier verfasste er – zumeist in Hadler Platt – für besondere Anlässe Gedichte, Theaterstücke und Singspiele. Grabe war mit Hermann Almers befreundet, den er scherzhaft seinen „Mitmarschendichter“ nannte.

 

Grabes Gedichte zeichnen sich nach H. Alpers durch einen „erquickenden Humor“, eine „zarte Innerlichkeit“ und eine „tiefe Liebe zur Heimat“ aus.

https://cuxpedia.de/images/6/64/Franz_Grabe_in_seinem_Garten.jpeg

Grabe veröffentlichte mehrere Gedichtbände, darunter „Dit un dat in Hadler Platt“ (1877).

 

Als Korrespondent der in New York erscheinenden „Plattdütschen Post“ hielt er Verbindung zu ausgewanderten Landsleuten.

 

 Stifterin des QR-Schildes: Sylvia Klug

Grashof

Grashof

 

Jahr der Benennung: unbestimmt

 

Ein Grashof bzw. Grasgarten ist eine kleine umzäunte Wiese, die nur gemäht, aber nicht abgeweidet wird. Das Gras wird als Grünfutter verwendet.

 

Die ehemalige grüne Fläche vor dem damaligen Kaufhaus Harms, die jetzt als Parkplatz genutzt wird, mag dazu geführt haben, dass der ehemals unbefestigten Weg über die Kirchwurt diesen Namen erhalten hat.

 

Die heutige Pflasterung erfolgte 2000 im Rahmen der Dorferneuerung.

Hermann-Koch-Straße (vormals Teil der Berliner Straße)

Hermann-Koch-Straße 

(vormals Teil der Berliner Straße)

 

Jahr der Benennung: 1. Januar 1976

 

Hermann Koch war Amtmann in der Außenstelle Bremerhaven der Niedersächsischen Landgesellschaft in Hannover. Er hat nach dem Verkauf der Ländereien des Landwirts von Seht maßgeblich für deren Erschließung als Bauland gesorgt.

 

Stifter des QR-Schildes: Ortsrat Lüdingworth

Jacobistraße (vormals Markt, Oster- und Westerstraße; auch Dorfstraße und Neue Straße)

Jacobistraße

(vormals Markt, Oster- und Westerstraße; auch Dorfstraße und Neue Straße)

 

Jahr der Benennung: 1. Januar 1976

 

Namensgeber der Straße ist der sogenannte Bauerndom, die St.-Jacobi-Kirche in Lüdingworth.

 

Die Kirche ist dem Heiligen Jakobus dem Älteren geweiht, der zu den zwölf Aposteln Jesu Christi zählt und einer der bekanntesten Heiligen weltweit ist. Er wurde 44 n. Chr. durch das Schwert gerichtet.

 

Die älteren Teile dieser romanischen Feldsteinkirche, die auf einer Wurt errichtet worden ist, stammen aus der Zeit um 1200. Ihre Innenausstattung gilt als Musterbeispiel bäuerlicher Kirchenkunst des 17./18. Jahrhunderts und ist ein Beispiel für die damalige Gebefreudigkeit zugunsten der Kirche.

 

Nach H.Gerkens wurde bereits im Jahre 1662 mit der Pflasterung der Jacobistraße begonnen.

 

 Weitere Informationen unter:

https://de.wikipedia.org/wiki/St.-Jacobi-Kirche_(L%C3%BCdingworth)

https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobus_der_%C3%84ltere

 

Stifter der QR-Schilder: Felix, Friedo und Sylvia Wege

 

Kirchspieltrift (vormals Dierksweg, Sandersweg oder Tammentrift)

Kirchspieltrift 

(vormals Dierksweg, Sandersweg oder Tammentrift)

 

Jahr der Benennung: 13. April 1971

 

„Trift“ kommt von „treiben“, zum Beispiel das Treiben von Vieh über fremdes Land, einen Weg für für das Vieh oder das Weiden auf Brachäckern.

 

Die Kirchspieltrift durfte in alter Zeit nur von den Bewohnern des Kirchspiels Lüdingworth benutzt werden. Fremde und Unbekannte mussten die Erlaubnis der Einwohner einholen.

 

Diese Überwegung wurde gerne als Abkürzung zur Norderscheidung oder nach Altenbruch-Osterende genutzt.

  

Stifter des QR-Schildes: Hagen Friedrichs

 

Kopfenstraße

Kopfenstraße

 

Jahr der Benennung: unbestimmt

 

Die Straße ist benannt nach Peter Christian Kopf (* 28. Juni 1752 in  Lüdingworth; † 12. Juni 1829 in Altenbruch).

 

Kopf war 1799 bis 1804 Schultheiß von Lüdingworth, zudem Chronist und Hofbesitzer in der heutigen Lüdingworther Straße 27.

Nach dem Erwerb von Ländereien im Westermoor ließ er als Schultheiß die nach ihm benannte Erschließungstraße anlegen und mehrere Meierhöfe sowie Aussiedlerhäuser für Landarbeiter und Torfstecher errichten. Von hier aus begann die Trockenlegung und Kultivierunng des Westermoores.

 

Seine Sammlung von historischen Dokumenten des Landes Hadeln, insbesondere heimat- und sippenkundlichen Nachrichten, das so genannte Kopf-Archiv, bestehend aus 46 Folianten, jeder Band nahezu 1000 Seiten stark, befindet sich heute im Kreisarchiv des Landkreises Cuxhaven in Otterndorf.

Köstersweg (vormals Westermoorweg)

Köstersweg 

(vormals Westermoorweg)

 

Jahr der Benennung: 20. Juni 1919

 

Die Straße ist benannt nach dem Hofbesitzer Johann Hinrich Köster (* 20. Juni 1819 in Ihlienworth; † 5 November 1891 durch Ertrinken im Graben)

 

Köster war der Initiator für den Ausbau des damaligen Westermoorweges und damit der heutigen Straße.

Der ca. 6,5 km lange Weg zwischen der Brandwisch-Brücke in Lüdingworth-Süderende und der Hohen Lieth bei Gudendorf sollte die dort weit auseinanderliegenden Höfe miteinander verbinden.

Im Winter waren die Gehöfte zeitweise durch Schnee und Eis von der Außenwelt abgeschnitten und auch der Weg zur Schule, für die Versorgung der Anwohner und die Brandbekämpfung durch die Feuerwehr waren schwierig.

 

Köster kümmerte sich in der Gemeinde Lüdingworth als Gevollmächtigter, also als stellvertretender Bürgermeister, zusammen mit Peter Mohr aus Seehausen um Entwässerungs- und Verkehrsfragen.

Da es im Westermoor nur Privatwege gab, führte dies meistens vorhandener Überfahrberechtigungen doch oftmals zu Streiereien.

 

Nach Kösters Willen hätte schon 1958 mit dem Bau des Westermoorweges begonnen werden sollen, doch die zum Amt Ritzebüttel gehörenden Einwohner Gudendorfs widersetzten sich dem Vorhaben, da sie Land hätten abgeben und auch auf Gebühren für Überfahrten hätten verzichten müssen.

Erst als Köster sich in der Sache an preußischen Ministerpräsidenten und späteren Reichskanzler Bismarck wandte und dieser mit dem Hamburger Staat, zu dem Ritzebüttel damals gehörte, in Verbindung trat, konnten diese Schwierigkeiten überwunden werden.

Nach knapp 3-jähriger Bauzeit wurde der Westermoorweg am 23. Februar 1872 fertiggestellt.

 

Anlässlich des 100. Geburtstags von Johann Hinrich Köster zum 20. Juni 1919 wurde von den Anwohnern der Antrag gestellt, den Westermoorweg zum Gedenken an seine Erbauer in „Köstersweg“ umzubenennen. Diesem Antrag wurde stattgegeben.

  

Stifter der QR-Schilder: Thomas Brunken und Carsten Reielts 

 

Lächlerstraße

Lächlerstraße

 

Jahr der Benennung: 13. Februar 1962

 

Die erste nach 1945 gebaute Straße ist benannt nach Karl Lächler (* 29. November 1899 in Lüdingworth; † 7. Mai 1955).

 

Karl Lächler war der erste gewählte Bürgermeister der damals noch selbstständigen Gemeinde Lüdingworth nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Er hatte dieses Amt von 1946 bis 1949 und von 1953 bis 1955 inne.

 

Stifter des QR-Schildes: Hans-Werner Krakau

 

Liebfrauentrift

Liebfrauentrift

 

Jahr der Benennung: 13. Februar 1962

 

Die Benennung ist eng an das kirchliche Gildewesen im späten Mittelalter angelehnt.

Vor Einführung der Reformation 1529 gab es in Lüdingworth sechs Kirchengilden: St. Jacobi, St. Hilfe, St. Martin, St. Johannes zur Not, St. Catharinen und Unserer Lieben Frauen zur Not.

Gilden waren Zusammenschlüsse von Gemeindegliedern, die bestimmte Aufgaben innerhalb der Kirchengemeinde wahrnahmen. Für die Liebfrauengilden, benannt nach der Hl. Maria, der Mutter Jesu, hatte dabei v.a. die Kranken- und Armenpflege einen besonders hohen Stellenwert.

 

Als „Gilde der lieben Frauen“ blieb letztgenannte Gilde in Lüdingworth zunächst bestehen. Sie wurde von den Pastorenfrauen gebildet Zur Liebfrauengilde gehörten zudem die Ehefrau des Diakons, also des Pfarrherrn und ersten Predigers sowie die des Archidiakons und des Kantors.

Nach 1540 gab es in Lüdingworth dann drei Liebfrauengilden, wobei der Gilde „Unse leve Fruwe thom Rosenkrantz“ das sogenannte Liebfrauenlehen gehörte, ein etwa 20 Hektar großer Landbesitz, der über die Liebfrauentrift erschlossen war.

 

„Trift“ kommt von „treiben“, zum Beispiel das Treiben von Vieh über fremdes Land, einen Weg für für das Vieh oder das Weiden auf Brachäckern. Fremde und Unbekannte mussten in alter Zeit zur Benutzung 

Lüderskoop

Lüderskoop

 

Jahr der Benennung: unbestimmt

 

Der Name Lüderskoop ist wie viele andere Ortsbezeichnungen, welche auf „koop“ enden, wahrscheinlich holländischen Ursprungs.

Die Flurbezeichnung und die Zuwegung sind bis in die Gegenwart beibehalten worden.

 

Der Karlssage nach soll Lüderskoop eine Gründung Karls des Großen sein, der auf einem Eroberungszug durch Hadeln kam. Als Abwehrmaßnahme hätten die Lüdingworther den entlang der Norderscheidung verlaufenden Deich durchstochen. Karl habe mit seinen Getreuen auf der Wurt vor den Wassermassen Zuflucht gefunden und dort aus Dankbarkeit für seine Errettung die Heilig-Geist-Kapelle errichten lassen.

Da die Scheidungsdeiche aber wahrscheinlich erst um 1200 entstanden sind, ist diese Erzählung historisch unsicher. Der historische Kern mag aber sein, dass Karl der Große vor einer hohen Flut oder Springflut auf der Lüderskooper Wurt Zuflucht gefunden hat.

 

Die alte Wurtensiedlung Lüderskoop wurde 1307 erstmalig urkundlich erwähnt. Sie lag zwischen der heutigen Lüdingworther Straße und dem heutigen Köstersweg im Blankenmoorteil Südfeld in mittelbarer Nähe zum Geestrand der Hohen Lieth.

Wahrscheinlich im gleichen Jahr fielen alle Einwohner der Pest zum Opfer; die Niederlassung wurde jedoch wieder besiedelt und die Lüderskooper Kapelle erhielt um 1430/40 einen Marienaltar, der um 1520 umgearbeitet wurde.

Nach Plünderungen und Verwüstungen im Zuge einer Fehde zwischen dem Bremer Erzbischof und den Hadlern im Jahr 1524 sowie nach Einführung der Reformation 1529 verfiel die Heilig-Geist-Kapelle jedoch zusehens.

Um 1600 starb die Kapellengemeinde infolge einer weiteren Pestepidemie endgültig aus, die Kapelle wurde abgebrochen und die Steine zum Bau des Chores der Jacobikirche in Lüdingworth verwendet. Taufstein, Glocke und der Marienaltar, der sogenannte Lüderskooper Altar, fanden hier ihren neuen Platz. 

 

Lüdingworther Straße (vormals Westerende)

Lüdingworther Straße 

(vormals Westerende)

 

Jahr der Benennung: 1. Januar 1976

 

Die Straße verbindet Lüdingworth und Franzenburg/Altenwalde.

 

Seit 1987 ist die Straße über die gesamte Strecke mit einem von der Fahrbahn getrennten Fahrrad- und Fußweg versehen.

 

Ein alte Bezeichnung ab dem Bereich der alten „Frantzburg“ lautet „Inkoeper-Strecke“ und bezieht sich auf zwei Anlieger, die um 1600 dort wohnten: Martin Wytte in dem „Nienkope“ und Marten Wytte in dem „Inkope“. Diese ist heute aber nicht mehr bekannt.

Osterende (vormals im östlichen Teil Ostergehren)

Osterende 

(vormals im östlichen Teil Ostergehren)

 

Jahr der Benennung: unbestimmt

 

Die Straße trägt mit Ausnahme der einbezogenen Straße Ostergehren ihren überlieferten Namen und führt heute vom östlichen Ortsausgang Lüdingworths bis an die Otterndorfer Straße an der Grenze zu Nordleda.

 

Traditinell sind viele bäuerliche Gemeinden in ein Westerende, einen Mittelteil und ein Osterende unterteilt.

 

Stifter des QR-Schildes: Thomas Söhle

 

Pfarrweg (vormals Pastorenweg) 

Pfarrweg

(vormals Pastorenweg)

 

Jahr der Benennung: 1. Januar 1976

 

Dieser Weg beginnt am südlichen Seiteneingang der Kirche und trägt heutzutage seinen Namen ab dem Übergang vom Grashof zur Twiete vorbei am ehemaligen Pastorenhaus in der Liebfrauentrift entlang der Seeworth.

Er ist teilweise unbefestigt und wird daher vorrangig als Fußgängerweg genutzt.

 

Scheidungsweg (vormals Norderscheidung; Mühlenstraße)

Scheidungsweg 

(vormals Norderscheidung; Mühlenstraße)

 

Jahr der Benennung: 1. Januar 1976

 

Der Scheidungsweg ist ein großteils unbefestigter Wirtschaftsweg entlang des alten Kirchspieldeiches und trennt die Altenbrucher Feldmark im Norden von der Lüdingworther im Süden. Er führt führt von der Straße „Am Kanal“ bis nach Dörringworth.

Schichtgrube

Schichtgrube

 

Jahr der Benennung: 13. Februar 1962

 

Die Schichtgrube ist ursprünglich als Wasserlauf der Teil des Ostergehrenstromes innerhalb der Ortschaft Lüdingworth. Sie war die Verbindung von der Wedem (heute: Altenbrucher Kanal) mit der Osterender Wettern (heute: Ostergehrenstrom) bis zur Wilster.

 

Für 1594 bezeugt befand sich am Ufer des Gewässers eine breite Anlegestelle für Kähne, die mit der Zeit verschlammte.

Aus diesem Grunde wurde der Graben 1847 größtenteils geschlossen und nur ein kleiner, parallel zum Weg verlaufender Teil, instandgesetzt.

 

Die Herkunft des Namens kommt aus dem Niederdeutschen. Man nannte allgemein diesen stinkenden, morastigen und allmählich verlandenen Wasserlauf „Schietgrooven“ (Schiet = Scheiße/Morast – keine Fäkalien! – und Groov = Grube oder Grüppe, Graben = Grooven). So hat man die im Volksmund entstandene Benennung „Schietgroov(en)“ sehr elegant ins Hochdeutsche übertragen.

 

In der Folgezeit übertrug sich der Name auf den Weg und die später angelegte Straße.

Seeworth

Seeworth

 

Jahr der Benennung: unbestimmt

 

Die Seeworth ist eine zwischen der Jacobistraße und dem Sportplatz gelegene große Wurt (=Worth) und schließt die am Rand der Wurt gelegene Zuwegung mit ein.

 

Neben der Kirchwurt gab es die Seeworth. Falls eine Überschwemmung drohe, wurde das Vieh auf die erhöhte Fläche getrieben.

 

Die Seeworth war wahrscheinlich nicht bebaut, sondern nur am Rande besiedelt.

Sie ist auch heute eine noch ungestörte prähistorische Dorfwurth. Sie ist als Bodendenkmal klassifiziert und soll als ein Archiv der Vorzeit und als bedeutendes archäologisches Objekt auch in Zukunft von einer Bebauung ausgespart bleiben.

Twiete

Twiete

 

Jahr der Benennung: unbestimmt

 

Twiete ist seit dem 14. Jh. im norddeutschen Sprachgebiet die Bezeichnung für einen schmalen Weg zwischen zwei Hecken, ein Gang zwischen Gärten, einen schmalen Durchgang oder eine enge Gasse.

 

Nach H. Gerkens ist die „Twiete“ der älteste gepflasterte Weg in Lüdingworth, der schon 1663 als eine Steinstraße, als Steintwiete, erwähnt wird.

Wetternweg

Wetternweg

 

Jahr der Benennung: unbestimmt

 

Der Wetternweg hat seinen Namen von der Wettern, einem bei der planmäßigen Kolonisation der Hadler Marsch mit Hilfe holländischer Wasserbauer künstlich angelegten Entwässerungskanal. Der Interessentenweg verläuft parallel zur Wettern von der heutigen Lüdingworther Straße, Höhe Autobahnbrücke bis zur Heerstraße in Altenbruch.

 

Früher hießen die für die Entwässerung der Marsch so wichtigen Wasserläufe Wetterungen, kurz Wettern.