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Schloss Ritzebüttel

Räumlichkeiten

Der Backstein-Baukörper lässt zwei Bauphasen und folglich zwei Baustile erkennen. Vom Vorgängerbau der Herren Lappe (um 1340) sind nur noch Fundamente nachweisbar:

 

Gleich nach Kauf des Amtes Ritzebüttel (1394) erhöhten die Hamburger den rechteckigen Turm auf 21 Meter. Es handelt sich hier um mittelalterliche Wehrarchitektur im Stil der Gotik.

 

Repräsentationsarchitektur in der Stilsprache des Barock prägt den 1752-1755 errichteten Vorbau.

Amtmannwohnung

Ein kleines Zimmer in einer Farbfassung um 1910 führt in die Räumlichkeiten des Hamburger Amtmanns bzw. Amtsverwalters.

 

Möbliert waren dessen Räume im Biedermeierstil- ein Stil, der sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts über lange Zeit hinweg großer Beliebtheit beim deutschen Bildungsbürgertum erfreute.

 

Originalmobiliar existiert kaum, da die Hamburger Amtmänner für die Dauer ihrer Dienstzeit eigenes Mobiliar mitbrachten und am Ende der Amtszeit auch wieder mitnahmen.

 

Die beiden Mittelräume wurden nach den Ausführungen von 1892 gestaltet und verbunden. Als Raumteiler erhielten sie repräsentative Mittelsäulen in Nadelholz und mit schwarzen Ornamenten und farbigen Friesen versehen.

Ausstellungsraum

Der mittelalterliche Teil des Obergeschosses beherbergt wechselnde Kunstausstellungen.
 

Hier stellen regional und überregional bekannte Künstler ihre Arbeiten von Malereien über Installationen bis hin zu Stahl-Skulpturen aus.

 

Auch die Stadt Cuxhaven zeigt, thematisch aufbereitet, Kunst aus dem städtischen Kunstbesitz.

Barocksaal

Neben den Wohn- und Diensträumen im 2. Geschoss entstand im Zuge der Errichtung des barocken Anbaus 1752-1755 ein repräsentativer Festsaal.

 

In ihm fanden unter anderem auch Sitzungen und Gerichtsverhandlungen statt.

 

Ursprünglich waren die Wandflächen gekalkt und mit farbig bemalten Stoffen bespannt.

 

Die heutige Gestaltung in pompejanischem Rot und friesenartiger Grün- und Goldumrandung entspricht einer Neufassung von 1894 anlässlich der 500-Jahrfeier der Verbindung Ritzebüttels mit Hamburg.

Brockes Räume

"Zwey Stühl´ ein Tisch von Holz, sechs Bücher und zur Stärkung des Gesichts,
Ein Perspektiv, Papier und Feder, ein Blumenglas und weiter nichts

 

Um den Besucher in die Welt des Barthold Heinrich Brockes mitnehmen zu können, wird mit einer sparsamen Rauminszenierung im mittleren Raum des obersten Geschosses im spät-barocken Vorbau anhand der Beschreibungen in dem Gedicht „Das Thürmchen zu Ritzebüttel“ mit wenigen Objekten die ursprüngliche Einrichtung nachempfunden:

 

Zwei antike Barock-Stühle und ein Holztisch – wie es in Norddeutschland Anfang des 18. Jahrhunderts üblich war aus massivem Nussbaum – stellen die karge Einrichtung und geben eine Vorstellung des spartanischen Schriftstellerlebens, das Brockes in seinem Schlossturm führte. Ein Leben ausgerichtet ganz auf das Amt, das er gewissenhaft ausführte, das Familienleben und das dichterische Schaffen.

 

Über einzelne Stationen in Brockes Biographie und seinem geistigen Umfeld informieren kurz und aufschlussreich sechs reich bebilderte Texttafeln.
Eine Hörstation (Dauer 22 Minuten) im dritten Raum gibt dem interessierten Besucher die Möglichkeit, sich in Brockes Leben und die Zeit der Frühaufklärung weiter einzuhören.

 

Dabei kommt auch Brockes selbst zu Wort: Gedichte und Textstellen aus seiner Selbstbiographie werden einfühlsam von Peter Kaempfe rezitiert. Die biographischen Daten – gesprochen von Janina Schultz – sind stimmungsvoll mit Kompositionen des Musikerfreundes Georg Philipp Telemann (eingespielt von dem Cembalisten Gösta Funck) unterlegt.

Garderobenzimmer

In früheren Zeiten diente dieser Raum dem Amtsverwalter als Salon. Heute wird er als Mehrzweckraum genutzt.
Hier werden die Besucher des Schlosses empfangen.

 

Das Mobiliar, ein Barockschrank aus Schleswig-Holstein um 1750 sowie eine intarsierte und geschweifte Barockkommode, ebenfalls aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, gehören nicht zur Originalausstattung des Schlosses.

Gotischer Saal

Dieser Raum nimmt den Kern des mittelalterlichen Baukörpers ein, den die Hamburger nach Übernahme des Schlosses 1394 in sechsjähriger Bauzeit errichten ließen.

 

Im Späteren Jahrhunderten in kleinere Räume unterteilt, erfolgte ein Rückbau zur Ursprungsform eines ungegliederten Universalraums im Stil des 14. Jahrhunderts.
Die Keramikfliesen auf dem Boden sind nachgearbeitet.

 

Auf Grund der Nutzung als Veranstaltungs- und Festsaal ist der Raum nur spärlich möbliert.

Trauzimmer

Wie die Gestaltung des Garderobenraums, geht auch die des Trauzimmers auf das Jahr 1910 zurück, als der Hamburger Amtsverwalter Dr. Peter Sthamer viele der Räume im Art-Deco-Stil neu ausstatten ließ.

 

Charakteristisch sind die klaren Formen des gezackten Wandfrieses und des kassettenartigen Musters an der Decke.

 

Früher diente dieser Raum als Arbeitszimmer des Hamburger Landherrn, der als Vorgesetzter des Amtsverwalters von Zeit zu Zeit nach Ritzebüttel kam.

 

Seit Abschluss der Sanierungen 1995 finden hier Trauungen statt.

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